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Therme


Von den alten Römern wird berichtet, dass sie nur alle neun Tage ein Bad genommen hätten. Dabei bleibt unklar, ob warm oder kalt. In späteren Jahren wandelte sich das. Schon im Jahr 150 v. Chr. wurde in Pompeji die erste öffentliche Badeanstalt eröffnet. Für den Grossstadtrömer wurde der Besuch einer öffentlich Badeanstalt zu einer lieben und unverzichtbaren Gewohnheit. Schliesslich gab es in den engen, dunklen Mietshäusern keine grössere Waschgelegenheit. Politiker und Kaiser liessen Thermen erbauen, um sich beim Volk beliebt zu machen. Für den Eintritt wurde keine Gebühr erhoben.

Grosse Thermenanlage (Caracalla-Therme) aus der Kaiserzeit in Schnittdarstellung

In ihrem Bau waren die römischen Bäder unterschiedlich, aber es finden sich doch immer die folgendenden Bereiche:

APODYTERIUM, der Auskleidebereich. Über den Steinbänken längs der Mauer befanden sich Nischen zur Kleiderablage.

FRIGIDARIUM, Raum mit einem kalten Bad. Meistens nur klein.

TEPIDARIUM, ein erwärmter Raum mit Steinbänken. Hier konnten sich die Badenden an den Temperaturunterschied zwischen Kalt- und Warmbad gewöhnen.

CALDARIUM, der Raum mit dem warmen Bad. Es war der grösste und hellste Raum, versehen mit Becken und Wannen.

In manchen Badeanlagen gab es noch ein LACONICUM, einen kleinen und stark erwärmten Raum. Hier nahm man Schwitzbäder.

Wer sich nach dem Bad stärken wollte, fand in den Thermen oder nahebei zahlreiche POPINAE, Gaststätten.

Nach Bericht des Plinius erfand um 100 v. Chr. Sergius Orata die Zentralheizung. Bei dieser sogenannten Hypokaustenheizung wurde das Wasser indirekt erwärmt. Die im Ofen mittels Holz oder Holzkohle erhitzte Luft führte man durch den Hohlraum unter dem Fussboden zu den Wasserbecken. Daher war das Caldarium, dass Warmwasserbecken und auch der Schwitzraum dem Ofen am nächsten. Durch die mit Hohlziegeln gebauten Wände strömte ebenfalls heisse Luft und erwärmte die Räume.

Aufbau einer Therme

Hohlraum unter der Thermenanlage von Glanum (Frankreich)

Stützen des Hohlraumes unter der Thermenanlage von Empurias (Spanien)

Rekonstruktion der Thermenanlage von Badenweiler

Erbaut wurde die Therme in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts nach Chr. Auch nach dem Zusammenbruch des Römerreiches 260 n. Chr. wurde das Bad noch eine Zeit lang benutzt. Die Therme war symmetrisch angelegt. Wahrscheinlich war das Gebäude unterteilt in eine Frauen- und eine Männerabteilung. Die Becken waren mit geschliffenen Kalksteinplatten ausgekleidet. Eine Thermalquelle versorgte diese Becken stetig mit frischem Wasser.